silvester: benannt nach papst silvester I. (314–335), dessen todestag der 31. dezember war. ein datum das hin- und hergeschoben wurde. welches in unterschiedlichen kulturen jeweils anders terminiert war. und somit wieder ein beweis dafür dass es nicht wirklich um den genauen zeitpunkt, sondern vielmehr um die sache ansich geht: das vergangene hinter sich lassen, das neue begrüssen. die einen mögen laut und bunt das alte jahr verabschieden, vielleicht erlebnisse hinter sich lassen die weniger erfreulich waren, aber mit der gewissheit dass mit dem neuen jahr auch neues möglich ist.
im grunde ist jeden tag und immer das möglich was wir zu silvester vermuten. wir können uns also einiges vornehmen. uns einen plan machen, was uns in zukunft gelingen möge. nicht rauchen, geduldiger sein, positiv auf alles zugehen, offen sein, weniger streiten, weniger gestresst sein, mehr sport machen und bewusster leben. völlig egal ob der 31. dezember ist oder nicht.
na klar, in verbindung mit silvester hat das ganze mehr tragweite, auch mehr chance zu scheitern weil es eben so schwer mit erwartungen an sich selbst beladen ist. aber im ernst. völlig egal ob das jahr zu ende ist, jeden tag geht ein tag zu ende und jeden morgen beginnt ein neuer. wunderbar! heißt also wir können jeden tag versuchen es anders zu machen. vielleicht besser. manchmal auch schlechter. auch nicht schlimm. schliesslich sind wir nicht programmierbar und haben hormone. die stehen nicht immer auf unserer seite. deshalb: scheitern, aufstehn, weiter geht´s. ich finde das voll okay wenn man sich für das neue jahr besondere ziele setzt. aber ich finde es genauso in ordnung wenn der plan nicht aufgeht und man am 28. februar dann nochmal von vorn beginnt. hauptsache man hat eigene ziele und ist in der lage immer wieder zu durchdenken was man so jeden tag tut. das unterscheidet uns von diesem hamster, der jeden tag in seinem rad versucht der neue iron man zu werden. und wenn man die neujahrspläne dann doch direkt umgesetzt bekommt: yeah! absolut gut.
es ist immer so ein ding mit dem scheitern. einerseits finde ich es wichtig dass es möglich ist. andererseits soll es nicht zum programm werden. weil wenn es dann doch egal ist, ist es nicht wirklich wichtig. und messlatten sind wichtig. aber die soll sich mal jeder selbst legen. leichter gesagt als getan. schon klar. ich glaube aber daran, dass die meisten sich die messlatte schon nicht zu niedrig setzen, wenn sie es selbst tun. ohne druck. der eigene druck reicht nämlich meist aus.
also. meine ziele für das neue jahr:
01. geduld. mit mir. mit den anderen.
02. fuss vom gas. bedacht und eins nach dem anderen.
03. vergeben. mir. und den anderen.
das reicht für 2018. das ist meine messlatte. mal sehen was draus wird. geht raus und schenkt jedem ein lächeln, der bumerang verspricht: es kommt zurück.
der gute vorsatz ist bestandteil der katholischen beichte. er ist die fortsetzung der reue und richtet den guten willen auf eine oder mehrere konkrete situationen aus, in denen der beichtende künftig das böse (vor allem schwere sünden) meiden und das gute tun will. der gute vorsatz ermöglicht so die ersten schritte der besserung des beichtenden. er soll konkret, machbar klein und spürbar groß sein.
ach. wer hätte das gedacht. mal wieder ein brauch der aus der katholischen tradition kommt. aber wir sehen daran, dass viele von uns sie gebrauchen, dass sie nicht völlig weltfremd seit. ich persönlich lösche den part mit dem künftigen bösen und den schritten der besserung, klingt für mich zu sehr nach: ich war ein böses mädchen. dennoch, was das ziel sein darf ist es gutes zu tun. gutes nach meiner interpretation, versteht sich.
gute reise ins neue jahr.
möge es eine reise voller neuer eindrücke und erkenntnisse sein. eine reise, die bedeutet dass man in bewegung bleibt, sich-auf-den-weg-macht. das reisen, auch gleichbedeutend mit einem wandlungsprozess, nicht eine entfernung zurück zu legen, sonder sich selbst zu formen. erholung und kennenlernen von fremdem. in diesem sinne: guten rutsch!